5. Dezember 2016

Glückssterne- Claudia Winter


Titel: Glückssterne | Autor: Claudia Winter | Roman | ISBN 978-3-442485437 | Goldmann | 12. Dezember 2016 | Taschenbuch mit Klappenbroschur | 420 Seiten

Claudia Winter habe ich mit ihrem wundervollen Liebesroman Aprikosenküsse kennengelernt. Eine warme und humorvolle Geschichte, die uns die Liebe in der Toskana finden lässt. In ihren bald erscheinenden Glückssternen entführt sie uns in das schöne Schottland, in deren Highlands einst Claire und Jamie Fraser zueinanderfanden.

Schon in Kindertagen hatte die zum Kontrollzwang neigende Josefine so ihre Schwierigkeiten mit ihrer wilden und rebellischen Cousine Charlotte. Doch dieses Mal hat sie das Fass wirklich zum Überlaufen gebracht und Josie bzw. Finchen, wie die Junganwältin liebevoll genannt wird, kocht vor Wut. Kurz vor ihrer perfekt geplanten Hochzeit mit dem noch perfekteren Justus haut Charlie doch tatsächlich mit dem legendären Familienring ab... und zwar ausgerechnet nach Schottland. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, verkündet ihre abergläubische Großmutter, die fest von einem auslösenden Fluch bei der Abwesenheit des Ringes überzeugt ist, unter diesen Umständen sowohl Anwesenheit, als auch Segen für die Hochzeit zu unterlassen. Wutentbrannt fliegt Josefine dem übelsten Sprössling ihrer Familie hinterher, um besagtes Familienerbstück schnellstmöglich an ihren Ringfinger zu bekommen. Mit den Regen der Highlands und den rauen Schotten hat sie aber nicht gerechnet, und so stolpert sie mit ihrer leidlich sommerlichen Garderobe nicht nur von Pfütze zu Pfütze, sondern auch von einem Schlamassel ins nächste.

Josefine ist einer dieser Menschen, die man einfach sofort ins Herz schließen möchte und auch muss. Sie steckt in ihrem Leben fest, auch wenn sie das gar nicht so richtig weiß. Alles wurde von ihr bis ins kleinste Detail durchgeplant, von der Karriere, über die Hochzeit bis zum Familienleben mit eigenen Kindern. Alle Entscheidungen basieren auf reiner Vernunft. Aber dann gibt es da doch diese klitzekleinen Momente, in denen man merkt, dass da doch irgendwo eine wilde Seite in ihr schlummert. Und ausgerechnet der charmante Konditor Aidan schafft es auf Josefines Schnitzeljagd durch Schottland bei jeder zufälligen Begegnung  die beste Seite in ihr zum Vorschein zu bringen. Obwohl das natürlich überhaupt nicht Josefines Plan entspricht.

Was als Suche nach einem mysteriösen Ring beginnt, als eine Reise durch Schottland, entwickelt sich zu einer warmen und witzigen Komödie, wie nur das Leben sie schreibt. Es geht um die Liebe, um verpasste Chancen und um Zufälle, die unser Leben für immer verändern. Josefine steht für all die, die einfach mal ausbrechen aus ihren gewohnten Bahnen, die etwas neues wagen, ein Riskio eingehen und am Ende reich dafür belohnt werden. Hinter ihr steht eine große, liebende Familie, der die Glückssterne noch einmal eine große Portion Lacher zu verdanken haben.
Diese ganze Geschichte erzählt mit einem schönen, flüssigen und vor allem humorvollen Erzählstil, dem man anmerkt, dass da jemand weiß, was er tut. Dass er von Herzen und mit viel Liebe, die in jede zärtlich skizzierte Figur einfließt, die Glückssterne für uns Leser geschrieben hat. Eine Geschichte mit waschechten Menschen, in sich rund und geschlossen ist.

Schade fand ich, dass man gar nichts über Hanna und Fabrizio aus den Aprikosenküssen erfahren hat. An einigen Stellen gab es Hinweise zu der ersten Geschichte und auch Hannas Freundin Claire wurde mehrmals kurz erwähnt, aber vor dem Lesen hätte ich mir da etwas mehr gewünscht. Vielleicht im dritten Buch?

Die Glückssterne sind mir noch mehr ans Herz gewachsen, als es schon die Aprikosenküsse taten, wovon ich dachte, dass das eigentlich ziemlich schwer bis unmöglich wäre. Das ist einer dieser Romane, die einfach alles haben: Herz, Gefühl, Verstand. Und das Allerwichtigste: Sie lassen uns mit diesem schönen warmen Gefühl in der (Bücher)herzgegend zurück. Und eigentlich mag man nach der letzten Seite gleich wieder die Erste lesen.

Liebe Claudia und lieber Goldmann Verlag, ich bedanke mich ganz herzlich für das Rezensionsexemplar. Und ganz besonders dafür, dass ich ihn jetzt schon lesen durfte.

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