16. August 2015

[Meinung] Film gegen Buch

Klickt man sich im Internet momentan durch das Kinoprogramm, könnte man sich genau so gut auch beim Online- Buchhändler befinden. "Margos Spuren", "Boy 7", "Fantastic Four" oder "Highway to Hellas" sind nur vier der Filme, denen eine Buchvorlage zugrunde liegt. In den nächsten Monaten werden Buchverfilmungen der Bestseller "Der kleine Prinz", "Er ist wieder da" und des letzten Teiles der Reihe "Die Tribute von Panem" folgen. Aber worin liegt der Erfolg der Buchverfilmungen?



Wieso Buchverfilmungen so erfolgreich sind

Ich denke am ausschlaggebendsten ist die erhöhte Erfolgsgarantie. Denkt man an Harry Potter, Herr der Ringe, Twilight oder Shades of Grey, dann waren es in den letzten Jahren meistens Bücher der Bestsellerliste, die in den Kinos die Kassen zum Klingen brachten. Das ist natürlich auch kein Zufall: Wer die Bücher schon verschlungen hat, der ist mit Sicherheit neugierig auf den Film. Genau so wie diejenigen, die mit Büchern nichts anfangen können, aber auf eine spannende Geschichte, von der alle reden, nicht verzichten möchten. Ein einigermaßen breites Publikum ist den Filmemachern damit also schon sicher.
Und auch dem Buchhandel und Verlagswesen bringen die ganzen Buchverfilmungen einen entscheidenten Vorteil, wo diese Branche doch sowieso mehr zu kämpfen hat, als das früher noch der Fall war. Nämlich Geld! Zum Filmstart erscheint pünktlich eine neue Auflage des Buches: Das Buch mit neuem Cover (meist dem Filmplakat sehr ähnlich). Und wenn der Film dann erst einmal angelaufen ist, dann folgt der Soundtrack und alle möglichen weiteren Produkte, bis schließlich die DVD mit Bonusmaterial erscheint. Somit läuft das komplette Marketing wie geschmiert und schenkt den Buchvorlagen die bestmöglichste Aufmerksamkeit.

Der ein oder andere behauptet natürlich, dass die Zweiteilung des letzten Teiles von Harry Potter oder Twilight nur der Geldmacherei und Profitmaximierung diente. Natürlich kann man auch sagen, dass den Fans dadurch aber noch länger etwas von dem spannenden Abenteuer erhalten blieb. Aber das muss dann wohl jeder für sich entscheiden...

Buchverfilmungen mit Vorsicht zu genießen

Ich habe da immer meine ganz eigene Taktik, wenn eine Buchverfilmung in die Kinos kommt: Entweder lese ich zuerst das Buch, oder... ich schaue mir die Verfilmung erst gar nicht an. Meistens steckt in den Büchern nämlich noch so viel mehr Geschichte drinnen, die manchmal auch irgendwo zwischen den Zeilen steht, die man gar nicht auf die Leinwand bannen kann. Und dann sitzt man da im Kino und bleibt mit einem seltsamen Gefühl zurück, weil da irgendwas fehlt, was man gar nicht so richtig benennen kann. Und im schlimmsten Fall fehlen ganze Passagen, die man sehr wohl benennen kann, und ohne die der ganze Film dann gar keinen richtigen Sinn mehr macht. So ging es mir mit Eragon. Bei dem ganzen fehlenden Material hat es mich damals nicht gewundert, dass ein zweiter Teil nicht mehr möglich gewesen ist. Aber natürlich gibt es auch sehr gelungene Verfilmungen, wie z.B. Harry Potter oder Das Schicksal ist ein mieser Verräter.

Hoch lebe die Fantasie

Ich bin ein großer Verfechter des Buches und würde mich immer dafür entscheiden, wenn ich die Wahl zwischen Lesen oder Verfilmung hätte. Und der wichtigste Grund dafür ist für mich die Fantasie. Bücher fordern mich und lassen eigene Bilder in meinem Kopf entstehen. Ich muss mich damit auseinandersetzen und es macht wahnsinnig Spaß in seine selbst erdachte Welt abzutauchen. Bei einer Verfilmung fällt das alles leider weg: Man bekommt alles schon fertig vorgesetzt. Und es kann auch ganz schön erschütternd sein, wenn seine eigenen Vorstellungen durch einen Film zerstört werden. Ich sage nur: Mr. Gray sieht ganz ganz sicher nicht SO aus!

Und wie steht ihr zu dem ganzen Thema? Lieber Buch oder Film? Oder beides in einer bestimmten Reihenfolge? Was sind eure Erfahrungen?

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