12. August 2015

[Rezension] Das Sonntagsmädchen von Kate Lord Brown



Das Sonntagsmädchen von Kate Lord Brown

ISBN: 978-3-492-30545-7

Verlag: Piper

Erscheinungsdatum: 15. September 2014

Taschenbuch, flexibler Einband, 432 Seiten









Eine französische Künstlervilla, eine schicksalshafte Liebe und eine verborgene Schuld- diese erste Worte von "Das Sonntagsmädchen" klingen vielversprechend. Aber so sehr mich die Inhaltszusammenfassung auch angesprochen hat, so ließ mich der Roman doch enttäuscht zurück.

Anfang der 1940er Jahre öffnet die Villa "Bel Air" in Marseille ihre Tore, um verschiedenste Künstler zu beherbergen, die aus allen Ecken Frankreichs und auch anderer Länder herbeiströmen. Denn viele sind auf der Flucht, weil sie in Zeiten des Krieges mit ihrem offenem kritischen Denken nicht auf Gegenliebe stoßen. In Bel Air können sie jeden Sonntag bei ihren Zusammenkünften ihrer Kunst freien Lauf lassen. Außerdem werden sie von dem berühmten Varian Fry und seiner Organisation ARC bei einer Flucht nach Amerika unterstützt. Unter den Künstlern befindet sich auch der junge Maler Gabriel Lambert, der auf seiner Flucht ein Geheimnis mit sich genommen hat, das alles verändern könnte. Wie wird das schöne Mädchen aus dem Nachbarhaus reagieren, wenn sie davon erfährt?

Bei dem "Sonntagsmädchen" von Kate Lord Brown handelt es sich um eine Lektüre, die sich eher nach einem Kampf von Seite zu Seite angefühlt hat. Ein Buch, das ich wirklich niemandem empfehlen würde. Das einzige, was mir gefallen hat, war der schöne Schreibstil. Da hört es aber auch schon auf- leider. Es gibt keinen roten Faden, der sich durch das Buch zieht. Stattdessen existieren mehrere Handlungsstränge, die mehr verwirren, als Spannung aufbauen. Der Fokus auf eine Handlung hat mir gefehlt. Zu der ganzen Geschichte um Varian Fry und Gabriel Lambert gibt es z.B. noch einen Handlungsstrang in der Gegenwart, den ich nach wie vor für unnötig halte und dessen Sinn sich bis zum Schluss nicht erkennen lässt...

Zu der Verwirrung durch die Handlung kommen dann noch die schlechte Darstellung der Charaktere: Zu viele Figuren, die nicht mehr als bloße Schatten bleiben. Ich habe es während der gesamten Lektüre nicht geschafft mit den ganzen Namen zurechtzukommen. Nicht mal die Protagonisten haben besondere Merkmale, die herausstechen und die Unterscheidung leichter machen!


Es ist wirklich schade. Denn der Amerikaner Varian Fry, führender Kopf des ARC, hat wirklich gelebt und tatsächlich alles riskiert, um gefährdete Künstler aus dem Land zu bringen. Er und seine Organisation haben während des 2. Weltkrieges unglaubliches geleistet. Ein wirklich spannendes Thema, aus dem man hätte so viel machen können. Im "Sonntagsmädchen" ist aber nicht einmal diese gefährliche und spannungsgeladene Atmosphäre beim Leser angekommen!

Eine schöne Idee, aus der man hätte so viel hätte machen können. Doch ich musste mich durch das Buch kämpfen und bin einfach rundum enttäuscht.

Das Buch hat mir überhaupt nicht gefallen und ich vergebe deshalb einen von fünf Schmetterlingen:

An dieser Stelle trotzdem noch Danke an den Piper Verlag für das Leseexemplar.

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