12. August 2015

[Rezension] Ein letzter Tanz von Judith Lennox




Ein letzter Tanz von Judith Lennox

ISBN: 978-3-866-12295-6

Verlag: Pendo

Erscheinungsdatum: 6. Oktober 2014

Hardcover, fester Einband, 592 Seiten










Verlust und Tragik, Zuneigung und gebrochene Herzen und die bedingungslose Liebe zu einem Herrenhaus, das seine Bewohner prägt und ein ganzes Stück Geschichte miterlebt. Eine atmosphärische Geschichte über ein Haus, das fast als handelnde Person auftritt, dass trösten, heilen und zerstören kann...

Rosindell- Ein malerisches, aber leer stehendes Herrenhaus an der Küste von Devon. Ein Haus, das auf eine lange und tragische Geschichte und zahlreiche Erinnerungen zurückblicken kann. Hierhin lädt Esme zu Feier ihres 75. Geburtstag ihre Kinder und Enkel ein.
In diesem Haus fand sie zu ihrer große Liebe, aber auch die Rivalität zu ihrer Schwester Camilla fand dort ihren Höhepunkt und endete in einer Tragödie, die auch noch zwei Generationen später ihre Auswirkungen zeigt.
Erst an ihrem Geburtstag hat Esme den Mut das große Familiengeheimnis aufzuklären und nimmt uns Leser mit ins England des 20. Jahrhunderts...


Irgendwie poetisch und doch leicht & fließend ist dieser Roman geschrieben. Diese Art des Schreibens hat mich von der ersten Seite an gefesselt.

Zu den Charaktere, allen voran Esme, hatte ich ganz schnell einen Draht. Mit ihrer anfänglichen naiven Art war sie auch einfach zum lieb haben. Aber auch zu Camilla habe ich sofort eine Beziehung aufgebaut, auch wenn diese eher von Abneigung geprägt war, Aber egal wie ich zu den einzelnen Figuren stand und stehe, Lennox hat es dabei immer geschafft die verschiedensten Emotionen in mir zu wecken.
Als schade habe ich anfangs aber empfunden, dass Esme und Camilla so sehr schwarz und weiß skizziert waren. So sehr dem Gegenteil der anderen entsprachen. Das erfüllt eben leider das oft vorkommende Klischee der beliebten & attraktiven und der unscheinbaren & weniger attraktiven Schwester.
Aber die kommende Wendung hat mich dann doch sehr überrascht und gefreut. Lennox hat wirklich das Potential genutzt, das die anfangs junge und naive Esme für eine Entwicklung geboten hat. Im Laufe von "Ein letzter Tanz" kommen immer mehr Schattierungen dazu und letztendlich ist sie eine bewundernswerte starke Frau und weitaus mehr als über ihre Schwester zu definieren.
Ich mag solche Geschichten sehr gerne, in denen fast ein ganzes Leben erzählt wird, mit Höhen und Tiefen. Wie bestimmte Ereignisse den Charakter formen und verändern können. Und genau das, habe ich in diesem Roman gefunden.


"Ein letzter Tanz" wird zu etwas besonderem durch dieses atmosphärische und greifbare, das man auch in den Figuren findet.. Lennox bringt wirklich ein Gefühl für diese Zeit rüber. Meiner Meinung nach muss man sich darauf aber auch erst einmal einlassen und nicht ständig auf das Vorantreiben der Handlung warten, so wie ich es anfangs getan habe. Es handelt sich hier um einen Roman, für den man sich Zeit lassen sollte, um alles in sich aufnehmen zu können!

Ein wunderschöner Roman, für den man sich definitiv Zeit nehmen sollte und in den man sich erst einmal hineinlesen muss. Aber: Es lohnt sich auf jeden Fall! Das war mit Sicherheit nicht mein letzter Roman von Judith Lennox <3

Für "Ein letzter Tanz" vergebe ich vier von fünf Schmetterlingen:

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