12. August 2015
[Rezension] Die Venezianerin und der Baumeister von Gudrun Lerchbaum
Die Venezianerin und der Baumeister von Gudrun Lerchbaum
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-746-63093-9
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 16. Januar 2015
Taschenbuch, flexibler Einband, 448 Seiten
"Die Venezianierin und der Baumeister" - Ein historischer Roman über zwei Frauenschicksale, die ganz eng mit dem Leben und Wirken des im 16. Jahrhunderts vom Steinmetz zum gefeierten Architekten aufsteigenden Andrea Palladio verwoben sind.
Vincenza 1526: Nach dem Tod ihrer Mutter wird die 9- jährige Waise Mariangela von einer Tischlerfamilie aufgenommen und wächst an der Seite ihrer neuen Geschwister Fabio und Allegra auf. Vor allem in Allegra findet das Mädchen eine wahre Freundin und Vertraute.
Als sich das junge Mädchen dann unsterblich in den Steinmetz Andrea verliebt, ist es dann natürlich klar wem sie dieses Geheimnis anvertraut. Doch Allegra begeht Mariangela gegenüber den größtmöglichen Vertrauensbruch: Sie heiratet Andrea.
Erst als er ihr Leben rettet und sie in seiner Schuld steht, verzeiht sie den beiden den Verrat und steht an der Seite der Familie, während Andrea zum gefeierten Architekten Andrea Palladio aufsteigt.
Wann wird Mariangela sich endlich von dieser Familie lösen, in der sie nicht mehr als die Rolle einer Dienerin inne hat, und anfangen ihr eigenes Glück zu suchen?
Bei diesem historischen Roman handelt es sich um ein Buch, welches sehr gut recherchiert wurde. Vor allem die damalige Lebensweise ist sehr fundiert und keineswegs beschönigt, was ich positiv hervorheben möchte.
Doch auf der anderen Seite hat meiner Meinung nach die emotionale Seite gelitten, die mich mit den Figuren fühlen lässt. Ich konnte leider nicht die Nähe zu Andrea, Allegra und Mariangela aufbauen, wie ich es mir gewünscht hätte. Vor allem bei letzterer, die von den dreien wirklich immer alles abbekommt, war das sehr schade. Viele Handlungsweisen konnte ich auch einfach nicht nachvollziehen.
Hinzu kommt, dass ich wohl mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Dem Klappentext nach habe ich mit einem Roman über Andrea Palladios Leben gerechnet, über seinen Aufstieg. Ich habe also mit ihm als Protagonist gerechnet.
Tatsächlich handelt dieses Buch aber von den Freundinnen Allegra und Mariangela. Zwei Frauen, deren Schicksale eng miteinander verwoben sind. Andrea spielt dabei nur eine Nebenrolle und ist die Komponente, die die beiden noch nach Jahren aneinander bindet.
Nach einem Spannungsverlauf im ersten Teil wurde die Handlung leider nicht mehr dynamisch, sondern plätscherte vor sich hin. Auch zahlreiche Längen sind bei mir an die Lesemotivation gegangen.
Diese sind wohl aber auch dem geschuldet, dass ich mich mit Architektur nicht wirklich auskenne. Ich hatte kein Bild vor Augen. Hier hätte vielleicht ein Glossar am Ende des Buches Abhilfe schaffen können.
Leider konnte mich Gudrun Lerchbaum mit ihrem Debüt "Die Venezianerin und der Baumeister" nicht fesseln. Neben zahlreichen historischen Fakten und fundiertem Wissen über die jeweilige Zeit ist mit bei einem historischen Roman auch eine emotionale Geschichte sehr wichtig. In diesem Punkt wurde ich leider enttäuscht.
Ich vergebe hierfür zwei von fünf Schmetterlingen:
An dieser Stelle auch noch lieben Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplars!
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