9. Oktober 2015

[Rezension] Letzte Nacht von Catherine McKenzie




Letzte Nacht von Catherine McKenzie

Genre: Roman

ISBN: 978-3-453418707

Verlag: Heyne

Erscheinungsdatum: 14. April 2015

Taschenbuch, Klappbroschur, 416 Seiten







Als der 39-jährige Familienvater Jeff überfahren wird und stirbt, fällt das Leben seiner Frau Claire in sich zusammen. Sie hat keine Zeit für Trauer und muss ihren Sohn auffangen, das Begräbnis arrangieren, mit wohlwollenden Familienmitgliedern umgehen. Dann reist auch noch Jeffs Bruder an, der zugleich ihr Exfreund ist. Doch auch eine andere Frau bricht bei der Nachricht von Jeffs Tod zusammen: Tish, seine Kollegin. Sie nimmt an dem Begräbnis teil, aber nur sie weiß, wie groß das Risiko ist, das sie damit auf sich nimmt. Und tatsächlich wird Claire auf sie aufmerksam und fragt sich, was diese Frau mit ihrem Mann verbunden hat … (Quelle: Klappentext)

In diesem Buch bekommen wir einen Einblick in das Leben dreier Menschen, aus deren Sicht erzählt wird: Jeff, seine Frau Claire und Tish. Es handelt sich hier um einen sehr ruhigen Roman, welcher sich mehr auf das Innenleben der einzelnen Figuren konzentrieren, als auf ein schnelles Vorantreiben der Handlung. Denn nach Jeffs Tod und dem Auftauchen seiner Kollegin Tish stellt sich Claire immer mehr die Frage, ob sie ihren Mann wirklich gekannt hat. Als Leser bekommen wir zum einen mit, wie sie ihr Leben auch ohne ihren Ehemann versucht weiterzuleben. In Rückblenden enthüllt sich aber auch nach und nach die Art der Beziehung der beiden. Und wie sich diese durch Tishs Auftauchen verändert, ohne dass Claire etwas davon mitbekommt.

Auf eine ansprechende Art und Weise verknüpft die Autorin in ihrem Roman Vergangenheit und Gegenwart und zeigt dem Leser dabei, wieso das eine ohne das andere nicht existieren kann. Wie sehr beeinflusst unsere Vergangenheit unser gegenwärtiges Handeln? Und verändert sich die Sicht auf die Vergangenheit, wenn in der Gegenwart Neues ans Licht kommt? Mit solchen Fragen sieht sich auch Claire konfrontiert. Es ist wirklich sehr bewundernswert wie sie damit umgeht, während sie noch stark um Jeff trauert. Denn vor allem ihr Sohn braucht jetzt seine Mutter. Man muss wirklich sagen, dass die Charaktere dieses Buches wirklich durchgehend starke Persönlichkeiten sind. Ganz toll gemacht.

Die drei straken Protagonisten werden dem Leser in einem eingänglichen und lockeren Schreibstil nahe gebracht. Diese Mischung macht diese Geschichte so berührend und ehrlich. Bis zum Schluss konnte mich "Letzte Nacht" für mich einnehmen. Dennoch muss ich auch erwähnen, dass es immer mal wieder Längen gab über die ich gerne hinweg gelesen hätte. Auch zum Ende hin gab es einige Dinge, die dann doch vorhersehbar waren.

Für diesen berührenden Roman mit den ein oder anderen Schwächen vergebe ich drei von fünf Schmetterlingen:
An dieser Stelle möchte ich dem Heyne Verlag ganz herzlich dafür danken, dass ich den Roman "Letzte Nacht" als Rezensionsexemplar bereitgestellt bekommen habe.

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