8. Juli 2016

Maresi- Das Lied der Insel von Maria Turtschaninoff



Titel: Maresi- Das Lied der Insel | Autor: Maria Turtschaninoff | (High)FantasyISBN: 978-3-453316997 | Heyne 09. Mai 2016 |Taschenbuch mit Klappenbroschur | 240 Seiten


"Die Finsternis auf der anderen Seite war schwärzer als irgendwas sonst auf dieser Welt, so schwarz, das sie mich blendete" S. 195


In Liedern und Erzählungen wird unter den Frauen aller Länder das Geheimnis vom roten Kloster weitergegeben: Eine einsame Insel, auf der Männer keinen Zutritt haben und die Geheimnisse der Göttin studiert werden, ist ein Paradies in einer Welt, in der Frauen keinerlei Rechte haben. Maresi ist seit vier Jahren Novizin auf der Insel Menos und damit in Sicherheit. Vor Hunger. Vor Unrecht. Vor Gewalt. Aber dann taucht eines Tages eine neue Novizin auf: Jai. Das verstörte junge Mädchen sucht Schutz vor unvorstellbaren Grausamkeiten. Doch als Jais Verfolger auf der Insel auftauchen, muss Maresi einen Weg gehen, der unheimlich und beängstigend ist, den sie niemals für möglich gehalten hätte. Aber dies ist die einzige Möglichkeit ihre neue Familie zu beschützen...

Auch wenn es sich um Fantasy handelt, kann man bei Maresi keine großartigen Actionszenen erwarten. Dies ist ein Buch, welches nicht von dem dynamischen Vorantreiben der Handlung lebt, sondern den Blick lieber auf das Innere der Figuren lenkt. Das Geschehen ist sehr ruhig und kristallisiert damit nur um so mehr Maresis Gedankenwelt, die Philosophie des roten Klosters und die Mythen der Göttin hervor.


So wie auch Maresi kurz davor steht in diese Geheimnisse eingeweiht zu werden, ist die Göttin auch für den Leser lange Zeit geheimnivoll und nicht richtig greifbar. Vor dem Lesen war ich skeptisch und erwartete eine eher fanatische Religion, aber das ist üperhaupt nicht der Fall. Es geht weniger um Religion, als viel mehr um das Erlangen von Wissen mit dessen Hilfe die Welt zu einem beseren Ort gemacht werden kann. In diesem Zusammenhang finde ich die Idee der Göttin als dreiteiliges Wesen aus Jungfrau, Mutter und Greiin sehr gut gewählt. Ein Sinnbild des Lebens, welches in seiner Ganzheit Weisheit schenkt.

Diese ganze geheimnisvolle Welt wird durch eine bildgewaltige Sprache genau richtig in Szene gesetzt. Menos ist eine sehr naturbelassene Insel, die die Schwestern liebevoll hüten. Das meiste bauen sie hier selbst an. Jede hat eine andere Aufgabe und ist für einen anderen Bereich zuständig. So entsteht ein friedliches Geben und Nehmen. Ich habe mich beim Lesen sehr wohl auf diesem Fleckchen Erde gefühlt ud hatte alles klar vor Augen. Wer würde da nicht leben wollen? Da, wo immer die Sonne scheint?


Endlich einmal wieder wunderbares & vor allem originelles Fantasy für welches ich fünf von fünf Schmetterlingen vergebe. Einziger Kritikpunkt? 240 Seiten sind eindeutig zu wenig:

Ein herzliches Dankeschön an den Heyne Verlag für ein Rezensionsexemplar dieses wunderbaren Buches.

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