31. Dezember 2016

Die Kleidermacherin- Nuria Pradas


Autorin: Nuria Pradas | Titel: Die Kleidermacherin | Roman | Penguin Verlag | ISBN 978-3-328100775 | 14. November 2016 | Taschenbuch mit flexiblem Einband | 400 Seiten

Barcelona, 1917: Die hübsche Laia tritt eine Anstellung als Verkäuferin im Textilgeschäft Santa Eulalia an, in dem ihre Mutter als Näherin arbeitet. Laia ist von luxuriösen Stoffen und schönen Kleidern fasziniert- und von der eleganten Roser. Diese will aus dem traditionsreichen Unternehmen ihrer Famikie das erste moderne Modehaus Spaniens machen. Allen sozialen Gegensätzen zum Trotz freundet Laia sich mit der privilegierten Roser an. Doch dann tritt der charismatische Ferrán in ihr Leben- eine Begegnung, die das Leben beider Frauen für immer verändert... (Quelle: Klappentext)

Die Kleidermacherin ist in enger Zusammenarbeit mit dem Kaufhaus Santa Eulalia entstanden, was man dem Buch auch anmerkt. Die Autorin orientiert sich dabei sehr stark an den historischen Fakten und hat in vielen Details Rücksprache mit dem Modehaus gehalten, welches in Barcelona immer noch existiert.

Leider sind meiner Meinung nach aber sowohl Titel, als auch Buchbeschreibung sehr irreführend. Ich hätte mir demnach eher etwas im Stile von Emile Zolas Paradies der Damen vorgestellt. Habe mich darauf gefreut hinter die Kulissen blicken zu können, die Abläufe, die wertvollen Stoffe, beliebte und schwierige Kunden. Aber leider wurde ich da enttäuscht. Das alles bildet nur die Kulisse dieses Buches, aber nicht den Kern. Alles in allem geht es nämlich um die zwei unterschiedlichen Lebenswege der priviligierten Roser im Vergleich zu Laia, die sich alles selbst erarbeiten muss. Diese beiden Frauen stehen im Mittelpunkt, erst verbunden durch die zarten Bande ihrer Freundschaft, später dann durch den gutausehenden Ferrán. Auch handelt es sich weniger um die Geschichte einer Familie und dieses Modehauses. Viel mehr werden zahlreiche Lebensgeschichten skizziert, die mehr oder weniger eine Verbindung zu Santa Eulalia aufweisen.

Die Kleidermacherin beginnt sehr zäh und gut zwei Drittel des Buches musste ich mich von Seite zu Seite hangeln. Immer wieder habe ich mit dem Gedanken gespielt den Roman abzubrechen, mich dann aber doch dagegen entschieden.
Zum einen liegt es wohl daran, dass die Charaktere alle sehr farblos bleiben und ich während der gesamten Lektüre keine Verbindung zu diesen aufbauen konnte. Genau so erging es mir mit dem geschichtlichen Hintergrund, der nur an der Oberfläche kratzt.
Zum anderen haftet den Zeitsprüngen etwas zu Gewolltes an. Besonders schade daran ist, dass gleich zu Beginn schon die wichtigsten Stationen der in der Vergangenheit liegenden Handlung erwähnt werden. Die Autorin hat hier leider ein Eigentor geschossen und dem Roman dadurch in größten Teilen die Spannung genommen. Das alles macht Die Kleidermacherin arg hölzern und wenig durchdacht.

Als Fazit muss ich wirklich sagen, dass das ganze nicht wie ein gelungener Roman wirkt. Sondern eher wie ein sehr ausführlicher Prospekt des Barceloner Modehauses St. Eulalia mit erzählenden Elementen Die Grundidee der Kleidermacherin ist gut und wird in Teilen auch gekonnt umgesetzt. Doch leider sind die ersten beiden Dittel des Romans sehr zäh, die Zeitsprünge verwirrend und durch die farblosen Charaktere wirkt der Roman noch hölzerner. Alles in allem leider kein Buch, welches sich meiner Meinung nach zu lesen lohnt.

Ein ❤-liches Dankeschön an den Penguin Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

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1 Kommentare

  1. Och wie schade, dass deine Rezension so schlecht abgeschnitten hat. Klag wirklich vielversprechend, aber wenn es so ist wie beschrieben, ist es für mich nicht lesenswert. Bin auch schon auf das ein oder andere Buch reingefallen, da sollte man offen mit umgehen.
    Danke also.

    LG Sarah

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