2. Juli 2017
Das Erbe der Tuchvilla - Anne Jacobs
Autorin: Anne Jacobs | Titel: Das Erbe der Tuchvilla, Teil 3 der Tuchvilla-Saga | Historischer Roman | blanvalet | ISBN 978-3-734303261 | 19. Dezember 2016 | Taschenbuch mit flexiblem Einband | 704 Seiten
Eine mächtige Familie und ihre Dienerschaft.
Eine Villa, die alles miteinander verbindet.
Die Wirren des Schicksals.
Das Erbe der Tuchvilla ist der Abschluss einer Trilogie rund um die in Augsburg ansäßige Industriellenfamilie Melzer. Ab dem Jahr 1913 werden in drei Bänden die Schicksale der Melzer´schen Familie und ihrer Angestellten inmitten deutscher Geschichte dargestellt. Die Wirren des Schicksals, Aufstieg und Fall, Liebe und Freundschaft und ein Krieg, der alles zu zerstören droht
Während ich sehr lange das Gefühl hatte, die Geschichte der Tuchvilla würde sich wahnsinnig in die Länge ziehen, schienen sich die Ereignisse gegen Ende des Buches plötzlich zu überstürzen. Und dann tauchen zusätzlich wie aus dem Nichts Figuren auf, die irgendwo und irgendwie im ersten Teil vorkamen und ein Verbrechen gibt es auch noch. Alles in allem vermittelte mir dies eher den Eindruck am Ende doch noch alles zwanghaft und möglichst spannend zu einem Abschluss bringen zu müssen.Eine mächtige Familie und ihre Dienerschaft.
Eine Villa, die alles miteinander verbindet.
Die Wirren des Schicksals.
Das Erbe der Tuchvilla ist der Abschluss einer Trilogie rund um die in Augsburg ansäßige Industriellenfamilie Melzer. Ab dem Jahr 1913 werden in drei Bänden die Schicksale der Melzer´schen Familie und ihrer Angestellten inmitten deutscher Geschichte dargestellt. Die Wirren des Schicksals, Aufstieg und Fall, Liebe und Freundschaft und ein Krieg, der alles zu zerstören droht
Die Tuchvilla in Augsburg 1920: Der Krieg ist endlich vorbei und alle Bewohner der Tuchvilla gehen der Zukunft mit Hoffnung und Optimismus entgegen. Paul ist der russischen Kriegsgefangenschaft entkommen und kann nun endlich bei seiner geliebten Frau Marie und den gemeinsamen Kindern sein. Und auch die Schwestern Lisa und Kitty finden neues Glück in ihrem Leben.
Aber vor allem für Marie steht eine große Veränderung bevor. Jetzt, da Paul wieder die Leitung der Tuchvilla übernommen hat, kann sie sich wieder auf jene Dinge konzentrieren, die ihr bisher immer Freude gemacht haben. Und das war stets die Malerei und das kunstvolle Nähne von Kleidern für Kitty und Lisa. So kommt es, dass Paul seiner Marie eine besonders große Freude macht, als er ihr Räume für ein eigenes Modeatelier mietet. Zunächst feiert Marie mit ihren Schnitten große Erfolge, doch dann braut sich über der Tuchvilla erneut ein Sturm zusammen. Als sich die Auseinandersetzungen und Streitereien mit Paul mehr und mehr häufen, nimmt Marie schließlich die Kinder und verlässt die Villa.
Nachdem die ersten beiden Teile dieser Reihe schon nicht meinen Erwatungen einer Reihe à la Downton Abbey enrsprach, wusste ich bei dieser Fortsetzung ja, was ich beim Lesen erwaten konnte. Deshalb möchte ich eigentlich nicht die Dinge kritisierten, die mich schon gestört hatten. Trotzdem fehlte mir auch hier bei Marie und allen Figuren um sie herum die Tiefe. Viel mehr hatte ich sogar das Gefühl, dass in diesem Teil die Charaktere noch mehr bloßen Schatten glichen. Besonders schade fand ich auch, dass im Vergleich zu den Vorgängern der Fokus viel mehr auf den Erlebnissen der Herrschaft lag, während voher alles rund um die kleinen Geschichten der Angestellten zum Tragen kam. Und die hatte ich sehr gerne gelesen.
Nachdem im Jahr 1920 der 1. Weltkrieg sein Ende bereits gefunden hatte, wird in der Geschichte der Tuchvilla ein Problem nach dem anderen künstlich erzeugt. Beispielhaft ist unter anderem der Streit zwischen Marie und Paul. Jesdes Mal der gleiche Grund und seitenlang exakt dieselbe Diskussion. Oder die intrigante Gouvernante, die alle gegeneinander ausspielt. Von politisch und geschichtlich anmutenden Problemen hatte das hier nichts mehr. Das weckte in mir eher Erinnerungen an eine Telenovela im Abendprogramm.
In Kürze:
Das Leben & Arbeiten von Angestellten und Herrschaft in der Tuchvilla im Augsburg des beginnenden 20. Jahrhundert. Als Abschluss dieser Saga präsentiert sich Das Erbe der Tuchvilla leider als schwächster Teil der Reihe. Angenehm und flüssig zu lesen, aber inhaltlich gar nicht packend. Nach dem ersten unterhaltsamen Band oder spätestens nach dem eher mäßigen Folgeband hätte man die Reihe meiner Meinung nach gut beenden können.
Die Tuchvilla- Saga im Überblick:
Band 1: Die Tuchvilla
Band 2: Die Töchter der Tuchvilla
Band 3: Das Erbe der Tuchvilla
Ein herzliches Dankeschön an den blanvalet Verlag für dieses Rezensionsexemplar vom Abschluss der Tuchvilla- Trilogie.
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