23. März 2016

[Rezension] Über uns der Himmel, unter uns das Meer von Jojo Moyes




Über uns der Himmel, unter uns das Meer von Jojo Moyes

Genre: Roman

ISBN: 978-3-499267338

Verlag: Rowohlt Verlag


Erscheinungsdatum: 26. Februar 2016

Taschenbuch, Klappbroschur, Seiten




In Moyes neuestem Roman Über uns der Himmel, unter uns das Meer schreibt die beliebte Autorin das erste Mal über einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte. Dieses Buch ist der fiktionale Bericht zu der Reise, die ihre Großmutter Betty von Australien aus in ein neues Land und Leben gewagt hat und für ihr Verttauen in die Zukunft mit Liebe belohnt wurde...

Australien 1946: Sechshundert Frauen machen sich auf eine Reise ins Ungewisse. Ein Flugzeugträger soll sie nach England bringen, dort erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ihre Ehemänner - englische Soldaten, mit denen sie oft nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie trennte. Unter den Frauen ist auch die Krankenschwester Frances. Während die anderen zu Schicksalsgenossinnen werden, ihre Hoffnungen und Ängste miteinander teilen, bleibt sie verschlossen. Nur in Marinesoldat Henry Nicol, der jede Nacht vor ihrer Kabine Wache steht, findet sie einen Vertrauten. Eines Tages jedoch holt Frances ausgerechnet der Teil ihrer Vergangenheit ein, vor dem sie ans andere Ende der Welt fliehen wollte... (Quelle: Klappentext)

Vier junge Frauen von 600 sind es, die sich auf dem Weg in ihr Glück eine Kabine teilen: Margaret, Frances, Jean und Avice. Während Frances wegen eines Geheimnisses aus der Vergangenheit sehr verschlossen ist, ist Margaret der Sonnenschein der kleinen Truppe. Mit ihrer liebenswerten Art schlichtet sie jeden Streit unter den Frauen, die schnell zu Freundinnen werden. Frances ist diejenige, die immer einen kühlen Kopf bewahrt. Ganz anders als Jean, die jüngste der vier, fast noch ein Kind. Mit ihrer aufbrausenden Art sorgt sie immer wieder für den ein oder anderen Ärger. Und Avice ist wohl die, die sich am meisten von der kleinen Gruppe absetzt. Sie kommt aus der feinen Gesellschaft und ist es gewohnt, dass Daddy alles für sie regelt. So eine Schiffsreise mit dem "gemeinen Volk" ist ihrer Meinung nach unter ihrem Niveau.

So groß die Unterschiede der vier jungen Frauen auch sein mögen, teilen sie doch dasselbe Schicksal. Keine von ihnen weiß, was sie nach monate- bis jahrelanger Trennung von ihren Ehemännern in England erwarten wird. Mindestens eine von den Frauen an Bord wird auf ihrer Reise Witwe werden. Mindestens eine wird den Bescheid bekommen nicht mehr erwünscht zu sein und die Rückreise nach Australien antreten. Und mindestens eine wird für ihren Glauben in die Zukunft belohnt werden.

Auch wenn mir die ganze Handlung zuerst zu langsam anlief, lieferte Jojo Moyes hier eine sehr schöne Umsetzung. Ihr Schreibstil macht das Lesen zu einer wahren Freude und die Stimmung auf dem Flugzeugträger ist schillernd in Szene gesetzt worden. Man merkt richtig, wie die Stimmung nach der Hälfte der Reise plötzlich umschlägt. Waren zu Beginn noch alle begierig ihr letztes Abenteur vor der Ehe zu erleben, nimmt die Routine und Untätigkeit auf dem Schiff schließlich Überhand ubd sorgt für schlechte Stimmung. Als dann immer weniger Post von den Ehemännern aus England eintreffen, stellt sich die ein oder andere die Frage, ob sie noch erwünscht wird.

Dieser Roman von Moyes unterscheidet sich von ihren anderen. Man merkt, dass sie hier einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte verwebt und sicherlich macht unter anderem das dieses Buch so berührend. Ganz am Ende kann man mehr zu ihren Recherchen nachlesen. Wirklich schön umgesetzt.


Für Jojo Moyes neuesten Roman vergebe ich drei von fünf Schmetterlingen:

Ein herzliches Dankeschön an den Rowohlt Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar.

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