Seit dem Jahr 1901 wird der Nobelpreis für Literatur vergeben. Der von Alfred Nobel gestiftete Preis wird an SchriftstellerInnen vergeben, die mit ihren Werken einen besonderen Beitrag für die Gesellschaft geleistet haben. Namen wie Ernest Hemigway, Hermann Hesse, Thomas Mann oder Alice Munro zieren die Liste der Preisträger. Gestern um 13 Uhr wurde der Literaturnobelpreis 2016 vergeben: An den Sänger und Songwriter Bob Dylan, der vor allem mit Liedern wie Blowin´ in the wind und Like a rolling stone bekannt wurde.  Ein Sänger?- Ja, genau. Zum ersten Mal in der Geschichte des Preises erhält ein Musiker den Preis.

Diese Tatsache polarisiert seit gestern unheimlich. Allein meine Timeline auf Facebook ist sehr gespalten, was diese Entscheidung betrifft. Die Jury begründete diese damit, dass Dylan eine Ikone sei. Er erhielt den Preis "für die Schaffung neuer poetischer Ausdrucksformen". Der 75- jährige, der als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts gilt, ist somit der erste Musiker, der diese bedeutende Auszeichnungerhalten hat.

Nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen, insbesondere die gespannten Buchhändler, war das eine Überraschung. Meine erste Frage war natürlich: Gibt es denn "richtige" Bücher zum diesjährigen Nobelpreis zu lesen? Mehr als bloße Lyriks? Ich habe mich für euch ein bisschen auf die Suche gemacht und musste feststellen, dass es doch einiges zu dem Nobelpreisgewinner zu lesen gibt.
Hier eine kleine interessante Auswahl:

Die Stimmen aus der Unterwelt von Heinrich Detering (ISBN 978-3-688768)
Über Bob Dylan von Greil Marcus (ISBN 978-3-841901378)
Rolling Thunder von Sam Shepard (ISBN 978-3-596170661)
Bob Dylan von Heinrich Detering (ISBN 978-3-150110539)
Chronicles von Bob Dylan (ISBN 978-3-455093858)
Dylan- 100 Songs & Bilder von Bob Dylan (ISBN 978-3-865435934)
Lyrics von Bob Dylan (ISBN 978-3-150197417)

Was ich von der Entscheidung halten soll, das wusste ich ehrlich gesagt anfangs noch nicht wirklich. Da war einfach nue Überraschung. Ein  Sänger bietet für mich ganz klar Kunst, aber dennoch ist es für mich nicht ein Literat in dem Sinne, wie ich ihn verstehe oder verstanden habe. Auf der anderen Seite zeigt diese Entscheidung aus Stockholm, dass es Zeit ist den Begriff der Literatur weiter zu fassen und nicht nur als "Hoch"kultur zu verstehen. Alles in allem also ein neuer und auch der Zeit angemessener Gedanke, wie ich finde. Außerdem: Sind Lyrics nicht auch Lyrik?