7. Juni 2017

Sweetbitter- Stephanie Danler


Autorin: Stephanie Danler | Titel: Sweetbitter | Roman | Aufbau | ISBN 978-3-351036720 | 11. April 2017 | Gebunden mit Schutzumschlag | 416 Seiten

Leider nicht SWEET. Sondern BITTER.

Tess ist nach New York gekommen. Einfach deshalb, weil sie musste, welche Stadt hätte es denn auch sonst sein sollen. Auf der Suche nach einem Job landet sie schließlich in New Yorks edelstem Restaurant. Was anfangs nur eine Möglichkeit für schnelles Geld ist, weckt schnell Tess' Ehrgeiz und sie will Teil dieser eigenen Welt sein. Dieses Restaurant ist kein Ort des Vergnügens. Es ist eine eigene Welt mit speziellen Regeln und Vorschriften. Und wenn man nicht bis ins Detail weiß, welche Austern abends serviert werden oder was der passende Wein ist, dann kann das ziemlich schnell zum eigenen Untergang werden...

Es sind vier Jahreszeiten, vier Abschnitte, in denen die Protagonistin Tess uns an ihrem Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lässt. Ihr Einstieg in diese neue Gastronomiewelt mit den internen Hierachien und ihr Aufstieg. Von dem, was sich fernab der Gäste hinter den Kulissen abspielt bis hin zu den ausufernden Partys am Ende der Schichten. Von den Momenten, in denen nur noch alles verschwimmt, in denen Arbeit und Leben ein und dasselbe sind.

"Wir nannten sie die "Geregelten". Sie arbeiteten täglich von neun bis siebzehn Uhr. Geregelte Arbeitszeiten. Sie lebten mit dem Einklang der Natur, wachten und schliefen mit der Sonne... Sie dinierten, sie gingen einkaufen, sie komsumierten, sie entspannten sich. Sie breiteten sich aus, während wir arbeiteten, verblassten und Teil der Kulisse wurden, in der sie sich bewegten. Deshalb waren wir -die Gastro- Leute, so gierig, wenn die "Geregelten" ins Bett gingen." S.194/195

Zunächst hatte ich Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden, besonders im ersten Teil der zunächsta eine lose Aneinanderreihung einzelner Gedanken und Lehreinheiten zu sein scheint. Das legte sich mit der Zeit, dennoch konnte ich keinen Zugang finden. Die Geschichte bleibt wirr und ich erkenne wirklich gute Ansätze und Gedanken. Beispielsweise die Beschreibung von Geschmack und dessen Wahrnehmung fand ich grandios.

Und trotzdem bleibt bei mir ein fader Nachgeschmack. Es scheint an einem roten Faden, einen richtigen Erzählstrang zu fehlen. Stattdessen eine Aneinanderreihung von Drogen- und Sexexzessen, die wenig Sinn machen und wohl auch nicht sollen. Eine nichtssagende Protagonistin, die von A nach B geschubst wird und alles mit sich machen lässt. Mit sich und von den anderen schattenhaften Figuren. Und zwischendrin eine als Handlung anmutende Liebesgeschichte, wenn man sie denn so nennen kann.

Was an diesem Buch polarisierend sein soll, kann ich nicht recht verstehen. Vielleicht ja insofern, dass es ein zu viel an allem ist. Dass es überreizt und zu intensiv ist. An sich muss das ja nichts negatives sein, doch hier scheint unter der Hülle reichlich wenig zu sein.

Mein Fazit:
Eine oberflächliche & emotionslose Handlung. Bestehend aus Alkohol, Drogen, Sex und ein bisschen Gastronomie. Dazu kommt eine nichtssagende Protagonistin, die alles tut, was man von ihr verlangt. Den aus den USA kommenden Hype um Sweetbitter kann ich leider nicht nachvollziehen.

Auch wenn nicht mein Fall: Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar von Stephanie Danlers Roman Sweetbitter.

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1 Kommentare

  1. Hallo liebe Sophie,
    ich habe eben deinen Blog entdeckt und folge dir nun :) Dein Blog macht einen offenen und freundlichen Eindruck.
    Diese Rezension ist leider nicht so gut ausgefallen, von dem was du schreibst glaube ich nicht das ich das Buch versuchen werde.Was schade ist, denn ich glaube das Thema an sich hätte mir sehr gefallen. Leider hapert es ja oft an der Umsetzung.
    Ganz liebe Grüße
    Romi

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