21. Mai 2017

Plädoyer für das Abbrechen von Büchern


Ich habe mir gerade etwas sehr schockierendes ausgerechnet: Die Bücher, die ich in meinem hoffentlich langen Leben noch lesen kann und werde. Und die erschreckende Zahl liegt bei 5.000 Büchern. Aber wenn man die tausenden Neuerscheinungen pro Jahr bedenkt und all die Klassiker, die man noch lesen will, dann ist das wirklich erschreckend.
Da Unsterblichkeit LEIDER keine Option ist, hier mein PLÄDOYER für´s Abbrechen schlechter Bücher.
Here we go!

Es gab Zeiten, da war ich der festen Ansicht, ich müsse Bücher zu Ende lesen. Jedes. Egal, ob es mir denn jetzt gefällt oder nicht. Diese Einstellung hat sich bei mir inzwischen aber grundlegend verändert. Inzwischen bin ich sogar dafür ein Buch zur Seite zu legen, wenn man einfach keinerlei Zugang dazu findet. Das hat natürlich mehrere Gründe.

        Das erste ist natürlich, dass man seine Lesestunden sinnvoll einteilen möchte. Monatlich wird der Buchmarkt mit einer atemberaubender Menge an Neuerscheinungen überschwemmt. Bei mir ist es immer so, dass meine Wunschliste und mein SuB ins unermessliche gesteigert werden. Und dann noch die Besuche in den liebsten Buchhandlungen. Und all die Klassiker. Ich möchte die Gelegnheit haben alle diese wunderschönen Bücher zu lesen und mir eine Meinung darüber bilden zu können. Und dafür möchte ich meine Zeit natürlich sinnvoll nutzen. Lieber mit den Büchern, die mich begeistern können.

        Zum anderen passt ein bestimmtes Buch manchmal einfach nicht zur gegenwärtigen Stimmung. Oft hatte ich es schon, dass meine Lektüre einfach nicht zu dem passte, wie ich mich gerade fühlte unf ich deshalb nicht reingefunden hatte. Dann hilft es oft das Buch zur Seite zu legen und zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal danach zu greifen. Entweder gefällt es einem dann noch, oder aber es bleibt alles beim Alten. Aber dann kann man ja sagen, dass man es versucht hat.

        Das andere wäre, dass ich nicht den Anspruch an mich haben kann, dass ich jedes Buch mehr oder weniger gut finde. Geschmäcker sind verschieden und zwar in allen Bereichen. Das gilt auch für Literatur. Bei der riesigen Anzahl von Büchern auf dem Markt kann ja schließlich niemand von mir erwarten, dass ich nach jedem Buch einen Luftsprung vollziehe.
Wichtig dabei finde ich aber den respektvollen Umgang miteinander. Hinter jedem Buch steckt ein Mensch mit Gefühlen. Und so ungelungen ich ein Buch auch finde, so hat niemand das Recht dies auf beleidigende Weise mitzuteiilen.
Vor allem wenn man ein Buch schon nach weniger als der Hälfte abgebrochen hat, finde ich es schwierig eine Meinung zu verfassen, die dann ins Internet hinausposaunt wird. Und wenn ich Formulierungen in Rezensionen wie "Sogar zum Verbrennen zu schade" lese, dann finde ich das vor allem in Hinblick auf die Geschichte des letzten Jahrhunderts wirklich schockieren.

Und bei euch?
Schreibt mir doch gerne in die Kommentare, ob ihr Bücher abbrecht oder euch jedes Mal bis zum Ende durchkämpft, auch wenn es euch nicht gefällt. Ich bin gespannt!

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3 Kommentare

  1. Ich nehme mir auch immer vor ein gewisses Buch in einer gewissen Zeit zu lesen.Meist schaffe ich es leider nicht das kann sein das das Buch irgendwann langweilig wird oder man muss zu viel für die Schule tun.
    Liebe Grüße Livia

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    1. Ich kenne das auch von der Uni. Da ist man manchmal so beschäftigt und kommt leider zu nichts.
      Alles Liebe,
      Sophie

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  2. Wenn es ganz schlimm wird, breche ich ein Buch auch mal ab, aber eigentlich ist es (zumindest als Rezensentin) dann doch lustiger, sich hinterher so richtig darüber aufzuregen. Macht dir das denn keinen Spaß?

    LG Johanna | Bookpalast

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